Bewertung der Veloroute 6 Herbst 2018
Bis zur Hartwicusstraße teilt sich die Veloroute 6 den Weg mit der 5er. Entsprechend haben auch beide anfangs die gleichen Probleme: Die Radwege sind unterdimensioniert und es gibt häufig Konflikte mit Zufußgehenden (Ballindamm, Radweg durch den Alsterpark). Stadtauswärts hat man An der Alster eine rote Welle und die Führung am Schwanenwik ist verwirrend.
Danach wird es besser: Die Kreuzung in und aus der Hartwicusstraße ist gelungen. Im Anschluss gibt es meist getrennte Führungen oder Fahrradstraßen. Die Kreuzungen lassen jeweils aber zu wünschen übrig: die zu querenden Straßen haben eine hohe KFZ Dichte, sodass Lücken selten sind. Selbst mit einer Querungshilfe wie an der Friedrichsberger Straße muss man zweimal anhalten um weiterzukommen. Das ist sehr unkomfortabel und schmälert den positiven Eindruck der Fahrradstraßen.
All dies ist aber nichts im Vergleich zur Kreuzung direkt nach S-Friedrichsberg. Die Radverkehrsführung endet und startet im Nichts, die Fahrbahnampeln die man laut StVo beachten muss kann man nicht sehen und zu schmal sind die Wege sowieso. Weiter im Eulenkamp trifft man auf alten Bestand: man hat die Wahl zwischen Kopfsteinpflaster auf der Straße und ebenso holprigen wie schmalen Radwegen daneben.
Danach muss man in den Mischverkehr bei 50 km/h und wird häufig knapp überholt. Warum man hier die Radführung auf Pillauer Straße und Tilsiter Straße aufgeteilt hat, statt eine Straße für den KFZ und die andere für den Radverkehr vorzusehen wird mir nicht klar. Wirklich angenehm ist so wie jetzt keine der Richtungen. Nach der Eckerkoppel bekommt man wieder eigene Radwege, die aber mittlerweile sehr uneben geworden sind.
Zum Ende der Route hin wird man vom Berner Heerweg durch Seitenstraßen umgeleitet, damit der Autoverkehr möglichst nicht durch Radfahrende behindert wird. Entsprechend unklar verläuft die Route im Zickzack, teils durch unsichtbare Hinterhöfe (An der Berner Au) und kaum benutzbare Waldwege (nach dem Andreasweg). Sonst ist der Belag meist gut, was aber nicht über die mangelhafte Führung hinwegtröstet.
Aktuell ist Veloroute 6 eher nicht zu empfehlen. Die einzig gute Stelle sind die Fahrradstraßen in Barmbek-Süd, die aber zu häufig durch große Kreuzungen unterbrochen werden um angenehm voran zu kommen. Die anderen Streckenteile sind kaum ausgebaut, sodass man auch jede beliebige andere Strecke fahren kann.